Pisching - Das Tor zur Ysperklamm


Pisching. So heißt der kleine Ort, wo die Kirche liegt. Auch die Pfarre führt diesen Namen, die Katastralgemeinde aber heißt Wimberg.

Ganz versteckt, in der Nordweststrecke des Yspertales liegt der Ort, birgt aber eine barocke Kirche, die Weißgrill, der Schüler des großen Brandtauers erbaut hat, und die ein wahres Kleinod darstellt. Viel bewundert wird der schöne Hochaltar. Kirchenpatron ist St.Urban, der Weinheilige, von dem auch eine gotische Statue aus der früheren Kirche stammend, noch erhalten ist.
Die heutige stattliche Kirche wurde vom Grafen Hoyos in den Jahren 1735 – 1738 ganz neu gebaut. Den Turm erhielt die Kirche erst im Jahre 1840 durch Kaiserin Karoline-Augusta, der großen Wohltäterin dieses Tales, nachdem Pisching eine selbständige Pfarre – früher war es eine Filiale von Altenmarkt – geworden war. Er hat eine Biedermeierhaube, als Bedachtung, als Baumaterial verwendete man Steine von einem Turm der nahen Ruine Wimberg, der abgetragen wurde.
Seinen Namen hat Pisching von dem Geschlecht der Pischinger, einem Ministerialgeschlechte der Babenberger und des Stiftes Melk, das dort einen Stammsitz hatte. Dieser Besitz ist heute aufgeteilt auf die beiden Häuser Kreuzer. Sie führten das gastliche Haus, das heute noch besteht („der Grünbaumwirt"). Sie scheinen schon 1190 in den Urkunden auf, als „Puschinger" und führten im Wappen den Sparren – Sinnbild für das gastliche Haus und als Helmzier den Buschen. Der letzte Puschinger starb 1453 als Pfarrer von Aggsbach.
Liegt Pisching am linken Ysperufer, so war der Sitz der Herrschaft Wimberg am rechten Ufer auf der Burg Wimberg, am Eingang der Klamm. Diese Burg war eigentlich eine Kirchenburg – spärliche Überreste der alten Peterskirche sind noch heute zu sehen, geschützt durch Teiche und Bollwerke und einen abseits stehenden Bergfried. Diese Ruine wird, da sie ganz versteckt liegt, selten besucht. Die letzten Inhaber der Burg waren die Wimberger. Sie erlangten Bedeutung als Königin Agnes sich auf ihren Witwensitz im Jahre 1301 zurückzog und hier zeitweilig wohnte.
Von der Ruine Wimberg ist es nun nicht mehr weit zur Ysperklamm. In ein hochromantisches enges Waldtal eingebettet, fällt die Ysper vom „Öden Teich" der leider nach einem Dammbruch aufgelassen wurde, wodurch die halbe Attraktion verloren ging, auf einer Strecke von 1,50km fast 300m abwärts. Über Felstrümmer, eine Reihe von Abstürzen bis 30m Höhe bildend, die besonders im Frühjahr bei viel Wasser prächtige Anblicke bieten, eilt sie zu Tiefe. Den Besuch dieser Klamm sollte sich kein Besucher des Yspertales entgehen lassen. Der Sänger der Landschaft rund um den Ostrong, der Schriftsteller Friedrich Reil, hat in seinem „Donauländchen", dieser reizvollen Landschaft und seiner Klamm ein unvergängliches Denkmal gesetzt.

Pisching                 Kirche